Visze-was? Viele haben wahrscheinlich noch nie oder wenn dann nur ganz nebenbei etwas vom sogenannten Viszeralfett gehört. Dabei spielt es eine große und wichtige Rolle wenn es um deine Gesundheit geht. Was es damit genau auf sich hat, woher es kommt und wie man es wieder los wird, damit wollen wir uns in diesem Blogbeitrag beschäftigen.
Was ist Viszeralfett?
Beim Viszeralfett handelt es sich um das sogenannte innere Bauchfett. Es sammelt sich um deine inneren Organe herum und schadet dir auf verschiedene Weisen aktiv. Wirklich ertasten oder erkennen kannst du es nur schwer. Für gewöhnlich erkennt man es als leicht gewölbten Bauch, der jedoch nicht hängt, sondern leicht über den Hosenbund hinausragt.
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Generell neigen Männer eher dazu als Frauen und übergewichtige, unsportliche Menschen sind mehr davon betroffen als schlanke, fitte. Im Gegensatz zu diesem inneren Bauchfett gibt es das sogenannte Unterhautfett oder subkutane Fett. Das kannst du ganz einfach erspüren, indem du es am äußeren Bauch gut zusammenkneifen kannst.
Fett ist also nicht gleich Fett! Generell ist Fett, das sich beispielsweise an Oberschenkeln oder Hüften ansammelt, gesünder als das am Bauch. Und bei dem am Bauch macht es einen Unterschied ob es sich um Unterbauchfett oder eben viszerales Fett handelt. Gerade letzteres birgt diverse gesundheitliche Risiken.
Viele weitere spannende Themen zum Bereich abnehmen findest du in unserer Kategorie "Abnehmen".
Wie kommt es zu Viszeralfett?
Auch wer nach außen hin schlank wirkt, kann Viszeralfett angesammelt haben. Ganz vereinfacht gesagt, handelt es sich dabei um Wohlstandsspeck. Viszeralfett entsteht durch Überernährung und ist ein Überbleibsel aus der Evolution.
Es ist eine natürliche Schutzmaßnahme des Körpers, um sich gegen harte Zeiten zu wappnen. Entsteht eine Hunger-Situation, bedient sich der Körper von dem Reserve-Depot Viszeralfett. Bis zu 40 Tage kann ein Mensch davon zehren ohne dass er weitere Nahrung zu sich nimmt!
Da allerdings niemand von uns mehr Hunger-Perioden überstehen muss, sind diese Einlagerungen inzwischen sogar gesundheitlich höchst bedenklich für uns.
Viszeralfett durch falsche Ernährung
Falsche Ernährung, meist in Kombination mit Bewegungsmangel, ist der häufigste Faktor für Viszeralfett. Die wenigsten von uns müssen mehr hungern oder schwer arbeiten. Demzufolge nehmen die meisten von uns tagtäglich mehr Kalorien zu sich, als sie benötigen würden.
Durch falsche Ernährung führt es häufig auch zu einem Blähbauch. Wie du einen Blähbauch vermeiden kannst - dazu haben wir diesen Beitrag für dich!
Gerade wer viele zuckerhaltige Speisen oder fettiges Fast Food zu sich nimmt, führt seinem Körper mehr sinnfreie weil nährstoffarme Kalorien zu als nötig. Der Körper speichert diese direkt in Form von innerem Bauchfett, sofern der Nährstoffüberschuss nicht durch Sport ausgeglichen wird. Gerade wer viele Transfette – zu finden in verarbeiteten Lebensmitteln und Junk-Food – verzehrt, neigt verstärkt zur Ansammlung von innerem Bauchfett.
Viszeralfett durch Stress
Doch nicht nur ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel lassen das viszerale Fett anwachsen – auch Stress treibt dessen Bildung extrem voran. Vor allem im Berufsalltag fällt uns deshalb gar nicht so leicht abzunehmen. Bei seelischer Anspannung schüttet dein Körper Stresshormone aus, die automatisch als Fett eingelagert werden – er reagiert damit evolutionär auf eine Notsituation.
Das ist übrigens auch der Grund, weshalb sogar ansonsten sehr schlanke Menschen ein kleines Bäuchlein haben können. Bauchfett wegtrainieren funktioniert bei innerem Bauchfett daher auch nur bedingt. Um ihm entgegenzuwirken, ist eine Kombination aus bewusster Ernährung, Entspannung und Sport bzw Bewegung sinnvoll.
Was ist der Unterschied zwischen subkutanem Fett und viszeralem Fett?
Subkutanes Fett ist unser “sichtbares Bauchfett”. Etliche Namen wie “Schwimmring” oder “Bier-Spoiler“ ranken sich darum. Es lagert sich direkt unter der Haut an und ist damit von außen sichtbar – wie etwa an Bauch, Hüften oder Po. Tatsächlich hat es – in Maßen natürlich - einen Nutzen: es dient als Wärmeisolation und Energiespeicher.
Das viszerale Fett hingegen ist von außen nicht sichtbar. Es lagert sich um die inneren Organe herum an und umschließt insbesondere Leber und Magen, kann sich jedoch auch bis zum Herzen ausbreiten. Auch ganz schlanke Menschen können davon betroffen sein. Die Organe werden durch das Fett eingeengt und damit in ihrer Funktion beeinträchtigt. Zudem ist es hormonell aktiv. Genau das macht es gesundheitlich so gefährlich.
Subkutanes Fett
Im Gegensatz zum Viszeralfett ist subkutanes Fett in Maßen nicht gesundheitsschädlich. Die Antwort auf die Frage, wie viel subkutanes Fett normal ist liefert im Prinzip schon dein Spiegel. Kleine Fettpölsterchen, kleine Dellen in Hautpartien sehen zwar optisch nicht schick aus, sind aber kein Problem für dich.
Wenn es aber so viel wird, dass es zu einem deutlich höheren Körpergewicht führt, schadet es deinen Gelenken und deinem Bewegungsapparat und geht zu Lasten deines Herz-Kreislauf-Systems. Subkutanes Fett loswerden kannst du vor allem durch Sport und Muskelaufbau.
Wie kann ich Viszeralfett messen?
Widmen wir uns daher wieder dem deutlich riskanteren Viszeralfett. Da es nicht so offensichtlich wie das Unterbauchfett ist, sind wir uns dessen häufig nicht so bewusst. Es gibt einen einfachen Trick, wie man sein Viszeralfett-Level messen kann. Wir haben das nachfolgend etwas ausführlicher für dich erläutert.
Was ist der Idealwert für Viszeralfett?
Um sich hier einen Eindruck zu verschaffen, kann man seinen Körperfettanteil messen. Er zeigt das Verhältnis von angelagertem Fett zur gesamten Körpermasse auf und gibt damit zumindest einen ersten Hinweis darauf, ob sich deine Fetteinlagerungen noch im normalen Maß befinden.
Dabei ist zu beachten, dass der Körperfettanteil mit zunehmendem Alter ganz natürlich steigt. Pauschal steigt der Anteil pro 10 Lebensjahren um 1%, wobei Frauen generell 8 – 10% mehr Körperfett besitzen als Männer.
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Die einfachste Methode, um den Körperfettanteil zu messen ist eine Körperanalysewaage. Die gibt es inzwischen auch für den Hausgebrauch, wobei das Messverfahren hier natürlich deutlich ungenauer ist als wenn man beim Arzt oder Ernährungsberater messen lässt. Was du beim Wiegen beachten solltest, kannst du in unserem Blogbeitrag nachlesen. Anstatt dem Körperfettanteil lässt sich auch die fettfreie Masse mit entsprechenden Waagen berechnen. Das macht vor allem beim Muskelaufbau-Training sind.
Ab welchem Bauchumfang solltest du dir Gedanken machen
Grundsätzlich sollte man als Mann bei einem Bauchumfang von 94 cm vermehrt auf seinen Körperfettgehalt achten, bei 100 cm wird es bereits kritisch. Für Frauen gilt grundsätzlich ein Taillenumfang von ca. 80 cm, alles was über 88 cm hinausgeht, befindet sich schon im kritischen Bereich!
Du solltest dir in dem Fall dringend überlegen, deinen Bauchumfang zu reduzieren. Selbstverständlich hängen diese Werte zusätzlich noch von der Körpergröße ab und müssen dementsprechend angepasst werden. Mit der Waist-to-Height Ratio, kann man den Bauchumfang ganz leicht mit der Körpergröße in Verhältnis setzen.
In dem Fall ist sie deutlich aussagekräftiger als eine BMI-Berechnung. Hier kannst du deine Waist-to-Height Ratio bequem selbst berechnen. Um nicht verfrüht einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zum Opfer zu fallen kann es durchaus helfen, sein eigenes Viszeralfett im Auge zu behalten.
Ernährst du dich ausgewogen, ist das schon mal die halbe Miete. Keiner von uns muss einen zu hohen Organfettanteil haben! Solltest du in Bezug auf Ernährung Fragen haben oder dir unsicher sein, helfen wir dir gerne mit unserer Ernährungsberatung dabei, ein gesünderes Leben zu führen!
Warum ist Viszeralfett gefährlich
Das Problematische hierbei ist, dass man dieses Fett nicht direkt von außen sieht, da es sich eben nicht unter der Haut absetzt, sondern sich im Bauchinnenraum ansammelt. Aus diesem Grund kann es passieren, dass Menschen, die augenscheinlich eher „dünn“ sind, einen hohen Körperfettgehalt aufweisen und auch umgekehrt eher dicke Menschen einen geringeren Fettgehalt, als zunächst angenommen.
Das generelle äußere Erscheinungsbild gibt uns also nicht zwingend Aufschluss über den Fettgehalt des Körpers! Viel wichtiger zur Erkennung von viszeralem Fett ist der Taillen- bzw. Bauchumfang. Ist dieser nämlich groß, steigt auch das Risiko für einen hohen Viszeralfettanteil im Körper.
Aber warum ist das Organfett so gefährlich?
Viszeralfett ist, im Gegensatz zum passiven Unterhautfett, stoffwechselaktiv. Es sendet selbstständig verschiedene Botenstoffe, die sich ungünstig auf unseren Hormonhaushalt auswirken, den Blutdruck beeinflussen und Entzündungen begünstigen können. Außerdem wird das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie beispielsweise Schlaganfall, Herzinfarkt oder Diabetes Typ 2 erhöht.
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Welche Lebensmittel lassen das Bauchfett schmelzen?
Deinem Bauchfett kannst du mit der gut entgegensteuern und durch die richtige Ernährung abnehmen. Es gibt sie nämlich, die Lebensmittel gegen Bauchfett. Ernähre dich in jedem Fall ballaststoffreich mit Vollkornprodukten und reduziere ungesunden Zucker.
Bevorzuge gesunde Fette wie Nüsse, Avocados, Olivenöl oder Kokosöl. Ernähre dich außerdem proteinreich. Neben tierischen Eiweißquellen wie Eiern, magerem Fleisch oder Fisch sollten vor allem auch pflanzliche Proteine eine übergeordnete Rolle in deinem Ernährungsplan spielen. Tofu, Tempeh oder Hüslenfrüchte sind perfekt für deinen Teller. Stellst du deine Ernährung entsprechend langfristig um, wird das dein Bauchfett sicher schmelzen lassen. Weitere Tipps, wie du deinen Körperfettanteil reduzieren kannst, findest du hier.