Stress zählt vermutlich zu den Themen, über die tagtäglich am meisten gesprochen wird. Fast jeder von uns erlebt ihn tagtäglich. Für nicht wenige von uns gehört er zum Alltag dazu wie Essen oder Trinken. Dabei übersehen wir gerne, was Stress Symptome verursacht. Die Auswirkungen von Stress können dabei von schlechterem Schlaf über Bluthochdruck bis hin zu dauerhaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magengeschwüren oder Diabetes reichen und sind keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen.
Wir wollen uns in diesem Beitrag den Auswirkungen von Stress widmen und klären, wie schädlich er für unsere Gesundheit tatsächlich ist.
Was ist Stress überhaupt?
Die Definition von Stress ist gemäß Duden zunächst einmal folgende: Stress ist eine “erhöhte körperliche oder seelische Anspannung, Belastung, die bestimmte Reaktionen hervorruft und zu Schädigungen der Gesundheit führen kann.”
Der Grund, warum wir Stress überhaupt empfinden, liegt dabei in unserer Evolution verankert:
Stress ist ein überlebensnotwendiger Mechanismus unseres Körpers. Fühlen wir uns bedroht, produziert unser Körper einen Stress-Hormoncocktail, der bewirkt, dass unsere Sinne geschärft werden und wir zu Höchstleistungen (Flucht) in der Lage sind. Für die Begegnung mit einem Säbelzahntiger war das während der Steinzeit sicher mehr als nur hilfreich. Jedoch folgte einer Stressphase hier auch immer eine Phase der Entspannung.
In unserem heutigen Alltag ist das oft nicht mehr der Fall. Wir fühlen uns dauergestresst. Fehlen die Entspannungsphasen, dann spricht man Disstress, also negativem Stress. Unser Körper bleibt so gesehen im Dauer-Fluchtmodus, was unserer Gesundheit schadet.
Viele weitere spannende Themen zum Bereich Gesundheit findest du in unserer "Gesundheit".
Die häufigsten Ursachen für Stress
Die Ursachen von Stress liegen meist tief in unserem Alltag verankert. Umfragen dazu, was Stress auslöst, ergeben regelmäßig, dass unser Job hierfür die Hauptursache ist. Danach folgen Gründe wie der Druck, allen gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden, Termindruck, Freizeitstress und Stress im Straßenverkehr.
Es sind zudem Unterschiede zwischen Männern und Frauen auszumachen. Ist bei Männern die Arbeit und der damit verbundene Zeitdruck, das Streben nach Anerkennung oder das Konkurrenzverhalten am Arbeitsplatz, der Hauptgrund für Stress, so ist es bei Frauen häufig die Doppelbelastung von Beruf und Familie, sowie sozialer Stress - Konflikte, Dispute mit Freunden oder Kollegen.
Lesetipp: Wie kann man den Stoffwechsel anregen?
Mögliche Stresssymptome und Folgen
Wer unter Dauerfeuer steht, wird früher oder später die Folgen von Stress zu spüren bekommen. Erste Warnsignale des Körpers bei Stress können sich beispielsweise in Nervosität, Ungeduld, Gereiztheit oder Schlafstörungen äußern.
Ernstere Anzeichen für Stress sind depressive Verstimmungen, Magen-Darm-Probleme oder Erschöpfung. Wer spätestens dann nicht reagiert, muss mit Krankheiten durch Stress rechnen - Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Angststörungen oder schwere Depressionen können die Folge sein.
Es ist daher wichtig, einen scharfen Blick auf die gängigsten Symptome zu werfen, um möglichst frühzeitig reagieren zu können.
Lesetipp: Blähbauch vermeiden - Beschwerden vorbeugen
Kopfschmerzen durch Stress
Viele von uns kennen genau das: der Arbeitstag ist wieder einmal hektisch ohne Ende. Plötzlich ist es wieder da, dieses scharfe Stechen im Kopf - ausgelöst durch Stress. Stechende, bohrende Kopfschmerzen, die einem das Denken fast unmöglich machen.
Nicht umsonst heißen diese Spannungskopfschmerzen auch Stresskopfschmerzen. Sie treten episodisch oder chronisch auf und sind tatsächlich der häufigst Grund für Kopfschmerzen. Besonders Frauen sind davon betroffen.
Wer das ignoriert und sich weiter überlastet, kann es unter umständen sogar mit stressbedingtem Tinnitus oder einem vorausgehenden Gehörsturz zu tun bekommen.
Magenbeschwerden durch Stress
Wir alle kennen das Sprichwort: Stress schlägt auf den Magen. In der Tat ist es so. Durch Stress sind häufige Reaktionen auf tagtägliche Dauerbelastung. Tatsächlich ist es insbesondere der psychosoziale Stress, der uns Bauchschmerzen macht.
Die Ausschüttung von Stresshormonen verlangsamt unsere Verdauung. Nahrung bleibt länger im Magen und sorgt für Blähungen, Völlegefühl und Übelkeit. Ist die Verdauung aus dem Gleichgewicht, kann es außerdem zu stressbedingtem Durchfall kommen.
Du benötigst weitere Tipps zum Thema Ernährung? Dann hier entlang.
Stress übersäuert überdies unseren Körper, was wir als Sodbrennen und Druck in der Magengegend bemerken.
Durch die stressbedingte Anspannung empfinden wir Magenschmerzen intensiver als im entspannten Zustand. Über lange Sicht kann Stress zu einer Entzündung führen. Ärzte sprechen hierbei von einer Magenschleimhautentzündung oder Gastritis.
In vielen Fällen können Stressgeplagte aufgrund der Magenschmerzen und des Stresszustandes nichts oder kaum mehr etwas essen. So kann es auch zu einer Gewichtsabnahme durch Stress kommen. Durch Stress abnehmen ist nicht gesund. Möchtest du gesund abnehmen, dann schau dich in der Kategorie Abnehmen um. Hier haben wir tolle Beiträge für dich.
Gesunde Fertiggerichte, die zudem noch lecker sind und in Minuten zubereitet, erleichtern das Essen.
Schlaflosigkeit durch Stress
Wer unter Anspannung steht, schläft meist nicht mehr gut. Das Gedankenkarussell will nicht aufhören sich zu drehen, ständig kreisen einem die gleichen belastenden Dinge durch den Kopf. Wer sich damit herumplagt, findet schlecht oder kaum mehr in den Schlaf oder wacht nachts auf und grübelt direkt weiter. Die Folge ist ein gerädertes Gefühl am nächsten Morgen und eine erschöpfende Müdigkeit durch den Stress tagsüber.
Wem das ab und zu mal passiert, braucht sich deswegen noch keine Gedanken machen. Ein paar wenige schlechte Nächte kann unsere Körper kompensieren. Wird die Schlaflosigkeit jedoch zum Dauerzustand und zieht sich über mehrere Wochen oder Monate, spricht der Mediziner von Insomnie.
Die kann im Gegenzug wiederum Stress bzw. zusätzlichen Stress in uns auslösen - einhergehend mit der Angst, die Aufgaben des Tages nicht mehr gut genug bewältigen zu können. Eine Stress-Spirale entsteht, die uns längerfristig in den Burn Out treiben kann.
Geschwächte Abwehrkräfte
Wer dauerhaft unter Stress leidet, schwächt dadurch nicht zuletzt auch die Abwehrkräfte. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen verlieren unsere Immunzellen nämlich die Fähigkeit, sich zu vermehren und Krankheitserreger abzutöten. Auch die Menge an Antikörpern in unserem Speichel verringert sich. So kann es zu stressbedingten Krankheiten wie grippalen Infekten kommen.
Aber auch Hautausschläge, Herpes oder Pilzinfektionen können die Folge eines durch Stress geschwächten körpereigenen Abwehrsystems sein.
Auch Wunden heilen bei dauergestressten Menschen langsamer und sogar Impfungen wirken weniger effektiv.
Die du dein Immunsystem stärkst, kann du in diesem Artikel lesen.
Depressionen durch emotionalen Stress
Wer über längere Zeit Stress ausgesetzt ist, manövriert sich in einen Erschöpfungszustand. Insbesondere emotionaler Stress, der uns besonders unter die Haut geht, brennt uns wortwörtlich aus, Wir fühlen uns ausgebrannt und nicht mehr in der Lage, unser Leben zu bewältigen.
Ist privater, emotionaler Stress der Auslöser, spricht man also von seelischem Stress, kommen zu dem Gefühl der Überlastung noch Emotionen wie Wut, Verzweiflung oder Angst hinzu. Das dauerhafte Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber seinem eigenen Gefühlschaos und emotionalem Tief gipfelt nicht selten in einer Depression.
Burnout durch psychischen Stress
Passiert das stressbedingte Gefühl der Überlastung und Überforderung hingegen in unserem Arbeitsumfeld, spricht man häufig vom sogenannten Burn Out.
Was anfangs mit Schusseligkeit oder Vergesslichkeit durch Stress beginnt, steigert sich nach und nach in einen vollkommenen Gefühl der Überlastung und Verausgabung und endet in einem Zustand vollkommener Erschöpfung.
Burn Out wird medizinisch zwar nicht als eigenständige Krankheit, sondern als Risikosituation eingestuft, dennoch kann er eine Krankschreibung mit sich bringen.
Denn der Risikozustand Burn Out erhöht die Gefahr, an einer ernsten Depression zu erkranken.
In bis zu neun verschiedenen Stufen mit unterschiedlich ausgeprägten Symptomen gliedert man Burn Out mittlerweile - was zeigt, ein wie großes gesellschaftliches Phänomen oder besser gesagt Problem daraus inzwischen entstanden ist.
Asthma und Atemnot
Tatsächlich kann Stress auch Asthma-Symptome verursachen. Unsere Bronchien können sich durch Stress verkrampfen. Wir bekommen schwerer Luft und geraten unter Umständen sogar in Atemnot.
Geraten wir dadurch unter Panik oder empfinden die gerade andauernde stressige Lebenssituation plötzlich als noch belastender oder intensiver, kann das bei Risikopatienten zu einem Asthma-Anfall führen. Besonders psychischer Stress gilt so als Auslöser für Asthma, da unser Kopf hier eine wichtige Rolle spielt. Steigern wir uns in eine Situation hinein, hat das direkten Einfluss auf unsere Atmung.
Dass hier besonders psychosozialer Stress innerhalb der Familie eine Rolle spielt, bewies eine Studie aus Finnland. Wissenschaftler beobachteten dabei rund 17,000 Probanden, von denen zu Studienbeginn noch niemand unter Asthma litt.
Die Probanden wurden zwei Jahre lang beobachtet und dabei ihr Stressverhalten unter die Lupe genommen. Die Auswertungen brachten zutage, dass es gewisse Lebenssituationen gibt, die Asthma begünstigen. Dazu zählen persönliche Konflikte, Probleme in der Beziehung, eine Trennung oder persönliche Probleme mit einem Vorgesetzten. (1)
Bluthochdruck
Fast jeder von uns hat schon einmal Herzrasen oder Kreislaufprobleme durch Stress erfahren. Empfinden wir Stress, steigt automatisch auch unser Blutdruck.
In kurzen Stresssituationen macht das durchaus Sinn - unser Körper wird besser durchblutet, unsere Leistungsfähigkeit steigert sich.
Leiden wir jedoch an andauerndem Stress, kann das ungesunden Einfluss auf den Blutdruck nehmen. So erstaunt es nicht, dass Bluthochdruck, insbesondere stressbedingter Bluthochdruck, eine unserer häufigsten Volkskrankheiten ist.
Halten wir unseren Körper dauerhaft unter Stress, gerät auch unsere Blutdruck aus den Fugen.
Je höher das Ausmaß der seelischen Belastung, desto höher kann unsere Stressblutdruck dadurch bedingt sein. So kann es passieren, dass unser Blutdruck als direkte Reaktion eines Stresserlebnisses plötzlich in die Höhe schnellt.
Bleibt unser Blutdruck dauerhaft erhöht, weil auch unser Stresslevel dauerhaft hoch ist, steigt unser Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Hautausschlag und Juckreiz
Auch unsere Haut reagiert auf permanenten Stress. Viele von uns erleben so Ausschlag oder Juckreiz durch Stress.
Wer andauernd unter Stress leidet, schwächt seine Abwehrkräfte. Ein geschwächtes Immunsystem betrifft jedoch auch unsere Haut. Stresshormone verengen zudem unsere Blutgefäße, sodass die Haut schlechter versorgt wird und an Widerstandskraft verliert. Bakterien, Viren und Pilze dringen leichter durch die Hautschichten und können zu Irritationen führen. Außerdem wirken Stresshormone entzündungssteigernd und verstärken dadurch die Symptome von Hautausschlägen.
Neben Nesselsucht oder quälendem Juckreiz kann sich daraus auch Neurodermitis entwickeln.
Was kann man gegen Stress machen?
Eine Krankschreibung wegen Stress macht als akute Maßnahme sicher Sinn. Wer bereits so tief im Stress-Strudel gefangen ist, dass er mit körperlichen oder seelischen Symptomen konfrontiert ist, sollte sicherlich eine dringende Pause einlegen.
Auf Dauer ist das aber keine Lösung. Wege und Methoden, Stress zu vermeiden und zu lernen, wie man Stress effektiv abbaut, sind zwingend nötig.
Wir haben einige Vorschläge für euch:
- Yoga: Beim Yoga trainierst du deine Atmung und konzentrierst dich ganz auf dich selbst. Das kann dir in Stresssituationen gut helfen, deinen Körper wieder zu regulieren.
- Autogenes Training: hierbei übst du, dich selbst positiv zu beeinflussen und dein Gleichgewicht zu finden; Übungen, die du mit einiger Praxis auch in Stresssituationen anwenden kannst. Mehr tolle Beiträge zum Thema Training findest du in dieser Kategorie.
- Sport: die Bewegung fördert deine Endorphinproduktion; du kannst dich abreagieren, auspowern und den Kopf frei bekommen.
- Zeit mit der Familie: nichts ist am Ende so wohltuend wie Zeit mit den Liebsten zu verbringen; mehr Quality Time mit deiner Familie - dazu zählen übrigens auch Haustiere - kann dich aktiv entstressen.
- Ärztliche Hilfe: wenn alles nicht mehr nützt, solltest du dir ärztliche Hilfe suchen - beim Therapeuten oder in Form von blutdrucksenkenden Medikamenten; bevor Stress gravierend deine Gesundheit angreift, musst du etwas unternehmen.
Auch gesundes Essen unterstützt den Heilungsprozess der Seele. Schau doch gern in unserem Onlineshop vorbei und sichere dir das Rundum sorglos Paket für 1 Woche.
Fazit
Stress ist in unserer Gesellschaft ein allgegenwärtiges Thema. Seine Auswirkungen sollten wir jedoch ernst nehmen und uns Methoden überlegen, wie wir Stress aktiv reduzieren können. Je rechtzeitiger wir reagieren und für uns Wege zur Stressbewältigung finden, desto besser können wir gesundheitsschädliche Langzeitfolgen vermeiden.
Das könnte dich auch interessieren:
11 Tipps, wie du dein Gewicht halten kannst
Gewicht zunehmen
Glykämischer Index - Wissenswertes
Quellen:
1. Lietzén, R. et al.: Stressful life events and the onset of asthma; Eur Respir J 2011; 37: 1360–1365